Arbeitgeberpflicht KI-Schulung: Was Unternehmen jetzt tun müssen

27. Juni

Seit dem 2. Februar 2025 gilt Artikel 4 der EU-KI-Verordnung, die direkte Folgen für alle Unternehmen hat. Besonders betroffen sind Betriebe, die bereits heute Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen oder dies planen. Doch auch Unternehmen, die keine KI-Anwendung einsetzen, müssen dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter KI-Kompetenz aufbauen.

Die europäische KI-Verordnung macht deutlich: KI-Kompetenz ist ab sofort eine gesetzliche Pflicht für alle Arbeitgeber.

Doch was genau verlangt die Verordnung? Wie lässt sich diese neue Anforderung erfüllen? Und welche Risiken drohen bei fehlender Umsetzung?

KI-Kompetenz wird zur gesetzlichen Verantwortung für ALLE Unternehmen

Ziel der EU-KI-Verordnung ist es, den Einsatz Künstlicher Intelligenz in Europa sicher, transparent und verantwortungsvoll zu gestalten. Das bezieht sich sowohl auf die technische Kontrolle der Systeme als auch auf die Qualifikation der Beschäftigten.

Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden ausreichend im Umgang mit KI-Systemen zu schulen. Das gilt auch dann, wenn das Unternehmen weder KI-gestützte Anwendungen nutzt oder plant, diese zu nutzen.

Diese Pflicht gilt für Unternehmen jeder Größe und Branche. Ob globaler Konzern oder kommunaler Betrieb: Wer KI einsetzt, muss sicherstellen, dass alle Beteiligten über notwendige Fähigkeiten und Fachwissen verfügen.

Artikel 4 der Verordnung besagt, dass Unternehmen geeignete Maßnahmen treffen müssen, um die Kompetenz ihrer Beschäftigten im Umgang mit KI zu gewährleisten. Dabei zählen nicht nur Ausbildung und Erfahrung, sondern auch technisches Verständnis und der konkrete Nutzungskontext.

KI-Kompetenz ist keine rein technische Qualifikation – sie betrifft die gesamte Organisation, vom Vorstand bis zur Sachbearbeitung.

 

Keine KI im Einsatz? Und was ist mit der Schatten-IT?

Auch Unternehmen, die offiziell keine KI einsetzen, können sich keinesfalls entspannt zurücklehnen. Es ist kann – realistisch betrachtet – kaum verhindert werden, dass Mitarbeitende frei verfügbare GenAI-Systeme wie ChatGPT oder Midjourney auch im beruflichen Kontext nutzen.

Die Verwendung sogenannter Schatten-IT, KI-Anwendungen, die ohne Wissen der IT-Abteilung genutzt werden, ist besonders kritisch . Fehlt bei den Mitarbeitern das nötige KI-Verständnis, entstehen Sicherheitslücken, Rechtsverstöße oder Fehlentscheidungen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden – auch in dezentralen Teams – befähigt sind, KI-Systeme verantwortungsvoll und regelkonform zu nutzen. Nur so lassen sich Risiken vermeiden und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben gewährleisten.

Pflicht zur KI-Schulung: Rechtliche Folgen bei Versäumnissen

Die Schulungsverpflichtung ist mehr als ein Hinweis im Gesetz. Sie hat direkte rechtliche Auswirkungen – vor allem bei Haftungsfragen. Kommt es durch unsachgemäße KI-Nutzung zu Schäden, können Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden. Auch Führungskräfte und Geschäftsleitungen stehen in der Pflicht. Wird keine ausreichende Schulung nachgewiesen, kann ein Organisationsverschulden vorliegen.

Unternehmen müssen daher frühzeitig handeln.

Der erste Schritt zur KI-Qualifizierung ist eine gezielte Bedarfsanalyse:

  • Welche KI-Systeme sind offiziell im Einsatz?
  • Welche KI-Systeme werden möglicherweise als Schatten-IT eingesetzt?
  • Wer nutzt KI-Systeme?
  • Wo bestehen Risiken bei der Nutzung von KI-Systemen?

Darauf basierend entsteht ein individuelles Schulungskonzept, das dokumentiert, überprüft und regelmäßig aktualisiert wird.

Ein einmaliges Seminar reicht nicht aus. Gefordert ist ein kontinuierliches Qualifizierungsprogramm, das auf die spezifischen Rollen im Unternehmen zugeschnitten ist.

Mitarbeitende sollen in den KI-Schulungen lernen,

  • KI sicher zu bedienen,
  • Risiken zu erkennen, fundierte Entscheidungen zu treffen und
  • Technologien kritisch zu hinterfragen.

Themen wie Ethik, Datenschutz und Rechtsfragen sollten ebenfalls feste Bestandteile der Schulungen sein.

Noch mehr Tipps für erfolgreiche Chatbots

Diese Blogbeiträge enthalten weitere interessante Tipps und geben Ihnen Anregungen für erfolgreiche Chatbot-Anwendungen:

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Kommunale Betriebe: Besonders gefordert im Umgang mit KI

Kommunale Unternehmen in den Bereichen Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und Recycling setzen zunehmend auf KI-gestützte Technologien – zum Beispiel für Kundenservice, Routenplanung oder Datenanalyse. Öffentlich-rechtliche Organisationen sind in besonderem Maße in der Pflicht, den Datenschutz zu gewährleisten und für den sicheren Einsatz von KI-Anwendungen zu sorgen. Die Einhaltung der neuen Vorschriften ist also besonders relevant.

Viele kommunale Entsorger setzen Chatbots ein, um ihren Kundenservice zu ergänzen. Chatbots gehören nach der Klassifikation des EU AI Acts zu den KI-Anwendungen mit dem geringsten Risiko (vergl. Blogbeitrag „EU AI Act: Was bedeuten die KI-Regeln für Chatbots?“). Es gibt jedoch sehr große Unterschiede zwischen den eingesetzten KI-Chatbots. Es ist zu unterscheiden zwischen

  • Chatbots, die GenAI einsetzen, um zu erkennen, was der Nutzer will und dann eigene freie Antworten aus PDFs und Websites generieren
  • Chatbots, die intentbasierte KI einsetzen, um zu erkennen, was der Nutzer will und dann vom Unternehmen kuratierte und vorab genehmigte Antworten ausgeben, wie z.B. die Chatbots Cobuddy und Reinbert von acceptIT.

GenAI Chatbots, die Antworten frei generieren, sind selbstredend risikoreicher für Unternehmen als jene Lösungen, die nur zuvor definierte Antworten ausgeben.

Es stellt sich die wichtige Frage: Ist es für kommunale Unternehmen angemessen, GenAI Chatbots einzusetzen mit dem Hinweis, dass diese Fehler machen können und man keine Gewähr für die Richtigkeit ihrer Aussagen übernimmt?

Wichtig ist, dass Unternehmen ihre Verantwortung erkennen und sich über die Konsequenzen im Klaren sind. Es betrifft Haftungsfragen genauso wie die User-Experience bei falschen, ungeprüften Antworten von GenAI Chatbots.

Wer mit KI arbeitet, muss ihre Funktionsweise verstehen und die möglichen Auswirkungen einschätzen können. Nur so lassen sich Sicherheit, Transparenz und Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit gewährleisten.

Fazit: KI-Schulungen sind ein zentrales Pflichtprogramm und Chance zugleich

Die Qualifizierung von Mitarbeitern, KI fach- und sachgerecht einzusetzen, ist eine unternehmerische Pflicht, der sich keine Organisation entziehen kann. Die EU-Verordnung gibt aber viel Spielraum für die Umsetzung der Qualifizierungsmaßnahmen. Gut durchdachte Schulungskonzepte, die sich an den aktuellen KI-Entwicklungen und dem tatsächlichen Einsatz von KI (Schatten-IT!) orientieren, ist auch eine unternehmerische Chance.

Generative KI-Anwendungen wie ChatGPT, haben in sehr kurzer Zeit KI nicht nur bekannt gemacht, sondern die Erwartungen an Software und deren Nutzung geändert. Eine IT-Welt ohne KI ist für viele – insbesondere junge – Menschen kaum noch vorstellbar. Es liegt also im Interesse der Unternehmen, dafür zu sorgen, dass KI rechtlich sicher und im Sinne des Unternehmens angewendet werden kann. Und es liegt im Interesse des Unternehmens, mit gut geschulten, KI-kompetenten Mitarbeitern KI-Anwendungen bestmöglich einsetzen zu können.

Lösungen in der Praxis: Was die KI-Schulungen von acceptIT leisten

Die acceptIT GmbH unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung der neuen Schulungspflicht. Spezialisierte Weiterbildungen vermitteln das notwendige Wissen – praxisnah und auf Basis des EU AI Acts. Zum Beispiel die

Online-Schulung: „KI-Kompetenz im Arbeitsalltag nach EU KI-Verordnung“

Diese vierstündige Online-Schulung richtet sich an alle Mitarbeitenden kommunaler Betriebe, die mit KI in Berührung kommen. Sie

  • bietet einen verständlichen Einstieg in die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz,
  • erklärt zentrale Begriffe,
  • informiert über die gesetzliche Vorgaben und
  • stellt die wichtigsten KI-Anwendungen vor.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Einschätzung von Risiken, ethischen Fragen und dem Datenschutz.

Anhand konkreter Beispiele lernen Teilnehmende, wie sie KI verantwortungsvoll und gesetzeskonform im Arbeitsalltag einsetzen.

Ziel der Schulung ist es, Mitarbeitende zu befähigen, KI-Technologien sicher, reflektiert und wirksam zu nutzen.

Sie wollen Ihre Mitarbeitenden fit für KI machen? Sprechen Sie uns für Ihr Schulungsangebot an!

 

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